Pflanzt ihr auch so gerne selber Gesundes an wie ich? Ich liebe es zu sehen, wie etwas wächst. Wie sich am Anfang die ersten grünen Spitzen aus der Erde herausschieben und Tag für Tag größer werden. Außerdem baue ich gerne Gemüse, Kräuter und Co. auf dem Balkon an – das schmeckt viel besser als gekauftes und man weiß, wo es herkommt.
Vor allem im Herbst und Winter brühe ich gerne Ingwer mit Zitrone auf, weil es das Immunsystem stärkt und zudem noch gut schmeckt. So kam mir auch die Idee, Ingwer selbst anzubauen und siehe da, es ist wirklich total einfach! Daher möchte ich nun meinen Erfolg mit euch teilen und euch zeigen, wie ihr ganz einfach euren Ingwer vermehren könnt.
Am besten beginnt ihr mit eurem Ingweranbau im Frühling, sodass die Knollen im Herbst geernet werden können. Als erstes braucht ihr natürlich Ingwer. Achtet darauf, guten Ingwer zu kaufen, am besten im Fachgechäft. Schließlich wollt ihr eine gute Basis für euren Anbau haben. Der Ingwer sollte nicht aus China stammen, da er dort stark mit Pestiziden belastet ist. Eher sollte er aus Südamerika stammen, etwa Peru. In einem guten Obst- und Gemüseladen könnt ihr euch aber auch sicher beraten lassen.
Ihr nehmt nun den gekauften Ingwer und teilt ihn in mindestens 3 cm große Stücke. Die Knolle einfach auseinanderbrechen, am besten an Verzweigungsstellen. Legt die Stücke nun für mindestens eine Nacht auf einen Teller oder ein Küchentuch und lasst die Bruchstellen vertrocknen. Würde Erde in diese „verletzten“ Stellen gelangen, könnten Bakterien eindringen und den Ingwer verderben.
Am nächsten Tag könnt ihr schließlich den Ingeranbau beginnen. Nehmt einen ausreichend großen Blumentopf und füllt ihn fast randvoll mit Erde – es sollte ein Tontopf oder Innentopf mit Übertopf sein, sodass das Wasser abfließen kann. Für ein Stück Ingwer benutze ich einen Topf mit 12 cm Durchmesser. Als Substrat könnte ihr normale Blumenerde nehmen oder besser aber Kräuter- oder Gemüseerde. Letztere hat aufgrund ihres Zwecks keine chemischen Düngemittel beigemischt und ist absolut unbedenklich beim Verzehr des Angebauten. Lasst etwa 3 cm Platz bis zum oberen Rand des Blumentopfs. Mittig auf die Erde legt ihr flach euer Stück Ingwer und bedeckt es anschließend leicht mit Erde. Die Schicht Erde sollte wirklich nur dünn über dem Ingwer sein. Sollte die Erde durch das Gießen etwas weggeschwemmt werden und die Knolle etwas herausschauen, ist das kein Problem.
Nachdem der Ingwer nun eingepflanzt ist, braucht er viel Licht und gleichmäßig feuchte Erde. Anfangs könnt ihr den Topf mit der Knolle im Wohnzimer aufstellen, im Sommer auch im Garten oder auf dem Balkon. Der Ingwer mag es warm und hell. Am besten sollte der Ingwer mit Regenwasser oder entkalktem Wasser gegossen werden. Je nachdem wie warm der Ingwer steht, kann alle 2-4 Tage gegossen werden. Schaut einfach nach, ob die Erde trocken oder noch feucht ist. Überschüssiges Wasser sollte ablaufen können, denn Staunässe lässt die Wurzeln faul werden. Wundert euch nicht, wenn ihr ein paar Wochen keine Veränderung bemerkt. Denn inzwischen bildet der Ingwer unter der Erde Wurzeln aus, die sich ihren Weg nach unten suchen. Etwa 3-4 Wochen nach Einpflanzen des Ingwers, werden erste grüne Spitzen zum Vorschein kommen.
Die kleinen, aber sehr kräftigen Spitzen wachsen recht schnell und werden Tag für Tag größer. Bald werden auch die Blätter der Ingwerpflanze sichtbar, die sich aus den wachsenden Spitzen ausrollen. Nach 2-3 Wochen kann eure Ingwerpflanze bereits bis zu 20 cm hoch sein und etliche Blätter ausgebildet haben. Die Pflanze sieht schilfartig aus und wächst mit kräftigen Stängeln in die Höhe.
Die einzelnen Stängel der Ingwerpflanze werden bis zu 1 Meter hoch. Immer wieder verliert sie Blätter, aber das ist kein Grund zur Sorge. Mit wachsender Größe eurer Pflanze, wächst auch die Knolle in der Erde. Daher solltet ihr nach einiger Zeit euren Ingwer unbedingt in einen größeren Topf umtopfen. Dabei könnt ihr der Pflanze auch frische Erde geben, sodass wieder neue Nährstoffe zugeführt werden. Meinen letzten Anbau pflanzte ich nach 2-3 Monaten in einen Topf von etwa 20 cm Durchmesser.
Wenn es Richtung Herbst geht, werdet ihr bemerken, dass eure Ingwerpflanze immer mehr Blätter verliert und sogar ganze Stängel vertrocknen. Aber keine Bange, das muss so sein! Wenn der Ingwer seine Blätter und Stängel vertrocknen lässt, zieht er seine ganze Energie in die Knolle, die so ihre so hoch geschätzte Wirkung bekommt. Sind alle Stängel vertrocknet, ist es Zeit euren Ingwer zu ernten! Dafür grabt ihr die Knolle aus, die nun erheblich größer ist und mehr Verzweigungen aufweist. Die Wurzeln werden einfach abgebrochen und die Knolle selbst von Erde befreit. Das geht recht gut unter fließendem Wasser und einer weichen Bürste. Und dann liegt er vor euch, euer eigener, selbst angebauter Ingwer. Und die kalte Jahreszeit kann kommen!
Für meinen aktuellen Anbau habe ich als Basis die Ernte vom letzten Jahr benutzt. Dafür habe ich drei kleine Ingwerstücke eingepflanzt und seht nur, wieviel ich ernten konnte! Einfach genial. Und mit etwas Geduld könnt ihr bald euren eigenen, selbst angebauten Ingwer ernten und genießen.
Nice!!!
Vielen Dank, Flo 🙂